Dezember 3, 2020

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„MEINE KOLLEGIN HEBT 170 KILO HOCH!“ BEI FPT INDUSTRIAL ARBEITEN MENSCH UND ROBOTER IN ENGEM KONTAKT

Sie heißt AURA. Sie ist fast drei Meter groß. Sie wiegt ca. drei Tonnen und kann einfach so 170 Kilogramm heben. Und vor allem ist sie ein Roboter, aber nicht irgendein X-beliebiger, wie diejenigen, deren Anblick wir von Produktionsanlagen auf der ganzen Welt kennen.
AURA (Advanced Use Robotic Arm) ist ein kollaborativer / industrieller Roboter, der also in der Lage ist, sowohl schwere, sich wiederholende Aufgaben durchzuführen, als auch den Menschen ohne Barrieren und am gleichen Arbeitsplatz zu unterstützen und sich bei Bedarf manuell von ihm lenken zu lassen. Entwickelt und produziert von Comau, ist AURA der Star im Turiner Driveline-Werk von FPT Industrial, wo Antriebe und Achsen für Schwerfahrzeuge hergestellt werden.
Insbesondere arbeitet AURA an der Montage von Achsschenkeln und fertigt Gelenkkomponenten für die Lenkung der Lastwagen. Der Roboter entnimmt absolut eigenständig ein Teil aus dem Beschickungswagen und reicht es vorsichtig an den Bediener weiter, mit dem er sich den Arbeitsplatz teilt. Nun übernimmt der menschliche Bediener das Kommando über die Arbeiten und steuert den Roboter über eine innovative Ausrüstung (Manual Guidance), sodass sich der mechanische Arm dem Teil auf der Werkbank nähert, wo die Kopplung mit einem Hebel erfolgt.
Eine perfekte Zusammenarbeit und Synergie, wo jeder der Beteiligten sein Bestes geben kann; Der Roboter führt mit Methode und ohne jegliche Anstrengung die schwere Arbeit aus, er ist der einzige auf der Welt, der bis zu 170 Kilo heben kann, während die heikle Montagephase vom Menschen gesteuert wird, der so seine Fähigkeit ausnutzt, sich Betriebssituationen und Montagestrategien anzupassen, die von Modell zu Modell oft stark variieren.
Aber Kraft ist nicht die einzige Gabe, die AURA zu einem beispiellosen Roboter macht. Als kollaborative Maschine muss er nämlich in der Lage sein, die Präsenz einer anderen Maschine oder einer Person aus Fleisch und Blut in seinem Arbeitsbereich zu erkennen und sein Verhalten entsprechend zu modulieren. Und dazu setzt er seine „Sinne“ bestmöglich ein. Eine „sensible Haut“, die es ihm ermöglicht, zu entscheiden, ob er die Geschwindigkeit reduziert, mit der er sich bewegt, oder gänzlich stoppt. „Augen“ in Form einer 3D-Kamera, die der Roboter dafür einsetzt, das zu entnehmende Teil zu scannen, und herauszufinden, an welcher Position es sich befindet. Und schließlich „den Tastsinn“, eine Zange, mit der er die zu bewegende Komponente mit festem, aber gleichzeitig vorsichtigem Griff anheben kann.
Aber das ist noch nicht alles. Um barrierefrei an der Seite eines menschlichen Wesens an der Driveline-Montagelinie von FPT Industrial arbeiten zu können, wurde AURA mit einem regelrechten „sechsten Sinn“ ausgestattet: einem modernen und komplexen Laser-Scansystem, das den Arbeitsplatz untersucht und kontrolliert, wenn der Arm in Betrieb ist.
AURA ist das Ergebnis des Projekts HuManS (Human-centered Manufacturing System), an dem FPT Industrial, Comau und 17 weitere auf den Sektor spezialisierte Unternehmen beteiligt waren. Es sieht den Menschen im Zentrum des Produktionssystems, umgeben von Maschinen, die ihm helfen und mit denen er den Platz in absoluter Sicherheit teilt.

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